Junis
Sultan
„Ungerechtigkeit an irgendeinem
Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.“
Martin Luther King Jr.
Junis Sultan studierte in Frankfurt am Main, Eichstätt und an der California State University Fullerton. Er erhielt ein Fulbright und ein Horizonte Stipendium. In den letzten sechs Jahren hat er als Gymnasiallehrer Englisch, Politik und Wirtschaft in Frankfurt am Main unterrichtet. Er promoviert an der Universität Heidelberg in der Modernen Politischen Theorie.
Bücher und mehr
2022:
U.S. Titel: Brothers and Strangers: A German-Iraqi Memoir JUNIS SULTAN (Brandylane Publishers, Inc./Belle Isle Books)
2021:
Deutsche Ausgabe: Glaubenskriege: Von Fremden und Freunden JUNIS SULTAN und MIRIAM NEIDHARDT
(Königshausen und Neumann Verlag)
Junis Sultan wird in Mosul, Irak, in eine interkulturelle wohlhabende Familie hineingeboren und genießt eine glückliche, privilegierte Kindheit, die mit Beginn des Golfkriegs 1991 plötzlich erschüttert wird. Seine Familie flüchtet nach Deutschland, in einen kleinen, konservativen Vorort von Frankfurt, doch die Integration birgt zahlreiche Herausforderungen. Junis fühlt sich zunehmend zwischen zwei Welten hin- und hergerissen; auf der Suche nach einer eigenen Identität ist er mit den Erwartungen seiner Familie und einer Kultur, die seine Anpassung fordert, konfrontiert. Nach den Terroranschlägen vom 11. September beginnt Junis ein Tagebuch zu führen, in dem er über Fragen zu Familie, Freundschaft, Religion und Politik reflektiert. Diese tiefen Einblicke gehen mit der Zeit über kulturelle Grenzen hinaus, da Junis beginnt, die universellen menschlichen Bedürfnisse nach Verbundenheit und Freiheit zu ergründen. Glaubenskriege: Von Fremden und Freunden ist eine einzigartige, tief berührende wahre Geschichte über Durchhaltevermögen, Vergebung und Selbstverwirklichung, mit einer zeitgemäßen Botschaft über die Bedeutsamkeit eines offenen und liebevollen Umgangs in einer globalen Realität. Das Buch erschien 2017 unter dem Titel Struggles of Strangers: Of Bonding and Freedom auf Englisch. 2019 war es für den Restless Books Prize for New Immigrant Writing nominiert.
2019:
Struggles of Strangers: Of Bonding and Freedom, A German-Iraqi Memoir FINALIST RESTLESS BOOKS PRIZE FOR NEW IMMIGRANT WRITING
2017:
Struggles of Strangers: Of Bonding and Freedom JUNIS SULTAN (selbstveröffentlicht)
Junis Sultan, geboren 1986, genießt ein Leben in der High Society, bis der Golfkrieg 1991 seine Familie zur Flucht aus dem Irak nach Deutschland zwingt. Während seine multikulturelle Familie unter sozialem Druck und persönlichen Misserfolgen versucht, in Deutschland einen Platz zu finden, bemüht sich Junis, die Beziehungen in seinem zerrissenen Umfeld zu pflegen und sich selbst zu finden. Nach 9/11 ziehen ihn seine Träume jedoch in unausgesprochene Abgründe.
2017:
Die Bleibücher von Frankfurt
(Theaterstück zu Auszügen aus Struggles of Strangers und mehr) HÖHMANN, HEINZELMANN, FRICKER, LEJEUNE, TAEGER, WENIG
Kommentare
Deutsche Kommentare
Sultans offene und ehrliche Darstellung besonders in den eingebundenen Tagebucheinträgen bietet ein sehr intensives Leseerlebnis, das sowohl über die menschenunwürdigen Folgen des Zweite Golfkriegs berichtet aber auch zum Nachdenken über das Fehlverhalten in der eigenen Gesellschaft anregt. Absolute Leseempfehlung!
Marlies Horch, Referentin der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus und Mitinitiatoren des Projekts SCHULTER AN SCHULTER (SaS).
Junis Sultan zeigt, was es bedeutet, in der Familie, in einer Gruppe, in einer Gesellschaft sich plötzlich alleingelassen zu fühlen, nicht zugehörig, nicht so akzeptiert zu sein, wie man sich selbst erlebt. Bei den unmittelbaren Reaktionen seiner Freunde und Bekannten auf das Ereignis vom 11.09.2001 erfährt der Protagonist eine tiefe Erschütterung. In seiner Verzweiflung entdeckt er seine Religiosität als Halt und Stütze. Eine solche, die ihm ermöglicht den Schmerz fehlender Zugehörigkeitsgefühle in seiner nahen Umgebung besser zu ertragen. Die Einbettung in seine soziale Umwelt ist infrage gestellt. Natürlich ist jeder konfessionelle Glaube eine individuelle, existenzielle Verankerung des Menschen in sich selbst. Aber sie bietet den Menschen noch mehr: Eine Grundhaltung für das eigene Leben. Und vor allem Halt, Sicherheit und Zugehörigkeitsgefühle.
Dem Autor gelingt in beeindruckender Weise, darzulegen, wie der Protagonist einen Halt und seinen Weg findet, sowohl in der Konfession, als auch im Studium und schließlich in einem Beruf, und zeigt, wie wichtig es ist, an sich zu glauben. Es ist ein Buch von Freude und Leid in einem Land, dem man zugehört, doch diese Zugehörigkeit einem subkutan streitig gemacht wird.
Franco Biondi
Junis Sultan hat selbst erlebt, was Vorurteile, Diskriminierung, Fremdenhass anrichten. Wie tief manche Sätze verletzen können. Und wie wichtig es ist, dagegen anzukämpfen. Mit seinem Buch will er dazu beitragen, dass junge Menschen heute bessere Erfahrungen machen als er früher.
Frankfurter Neue Presse, 4.Februar 2022
„Gerechte Bildung funktioniert nur über die Sprache“
Hessenschau, 25.03.2022
Englische Kommentare
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Junis Sultan’s painfully and brilliantly written memoir is a powerful and desperately needed denunciation of enduring orientalism, state delinquency, and war capitalism as much as it is a utopic project for a new humanity.
—Jaime A. Alves, freelance journalist, author of The Anti-Black City: Police Terror and Black Urban Life in Brazil, University of Minnesota Press -
Junis Sultan surmounts his diverse Iraqi, German, Muslim and Christian roots with a brave and powerful account of how solidarity and empathy can overcome what divides us.
—Robin Cohen, emeritus professor at University of Oxford and co-author, with Olivia Sheringham, of Encountering Difference (2016) -
A beautiful story which demonstrates that love and friendship may, and ultimately will, triumph over political propaganda and chauvinistic hatred.
—Fred Dallmayr, professor emeritus, University of Notre Dame -
Sultan’s cosmopolitan message of human solidarity has a compelling moral authority from which the citizens of host societies can take instruction and from which the dispossessed may take comfort and encouragement.
—Bryan S. Turner, Australian Catholic University and Potsdam University Germany
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Deeply moving ... this beautifully told life story not only attends to the mixing but also shows how the identities that sustain us also pull us apart as societies and as individuals.
—David Roediger (University of Kansas), author of How Race Survived US History -
Emotionally honest … this inspiring story is a portrait of courage amidst despair, resilience amidst adversity, tolerance amidst prejudice, and our shared humanity amidst deep division and animosity.
—Van C. Tran, associate professor of sociology, The Graduate Center of the City University of New York -
A compelling humanization of a frequent object of study: research reports, data and statistics suddenly become one human individual, with his feelings, his thoughts and reflections ... Sultan reminds us that those other millions have a story like his.
—Elisa Costa-Villaverde, lecturer and researcher at the University of Las Palmas de Gran Canaria (Spain). Associate editor of Crossings: Journal of Migration and Culture -
This thoughtful and honest account of the consequences of migration policies, amongst others, on individual lives and families reminds us that we all have a certain responsibility in building a world in which everyone can prosper.
—Lena Hartz, Routed Magazine
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This riveting memoir … evokes both the personal triumphs and the struggles of a family caught up in the maelstrom of a world of borders and tense interactions. —Guillermo Reyes, author of Madre and I: A Memoir of Our Immigrant Lives
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An intimate and moving portrait ... Junis Sultan writes with heartrending honesty, drawing a compelling parallel between the conflicts within his multicultural, divided family and their experience as refugees facing unrelenting xenophobia.
—Rajia Hassib, author of A Pure Heart -
Sultan’s storytelling is seamless, always pulling forward his theme of searching for his place in the world, but raising, too, universal questions about belonging, identity, and human responsibility for those in need … Very readable and deeply authentic … a book for our times.
—Lisa Dale Norton, author of the St. Martin’s Press books: Hawk Flies Above: Journey to the Heart of the Sandhills, and Shimmering Images: A Handy Little Guide to Writing Memoir